strömen begleitend zu Trauma-Aufarbeitung

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uschiwitten
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strömen begleitend zu Trauma-Aufarbeitung

Beitrag von uschiwitten »

Hallo,
seit einer KnieOP (Endoprothese mit Umstellung einer X-Bein-Stellung) im Mai diesen Jahres ist bei mir ein altes ("bekanntes") Trauma wieder hochgekommen. Eigentlich klar, da ich von heute auf morgen eine neue Statik bekommen habe und die Faszien und Muskeln, wo die Traumata auch gespeichert sind, plötzlich einen neuen Platz finden müssen.
Körperlich ist es ein fast unerträgliches Reissen und zerren in mir, an Faszien und Muskeln. Immer wieder kommen Schübe wo alte Gefühle und Weinen/Schreien angesagt ist.
Mein "Hauptproblem" ist die Angst, ich bin so voller Angst, dass alles in mir im Alarm zusammengezogen ist, also die vorhandene Symptomatik noch verstärkt wird.
Ich bin in körpertherapeutischer Behandlung, habe einiges an Therapieerfahrung, aber häufiger bin ich einfach nur noch in Not und bräuchte etwas was mich beruhigen kann.
Wer kann mir raten was ich strömen kann?
Ich ströme seit ca. 2 Monaten, habe 3 ganz gute Bücher, einiges gelesen , das ist mein Erfahrungshorízont.
Ich freue mich über Rückmeldungen
LG
Uschi
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Kampfkarpfen
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Re: strömen begleitend zu Trauma-Aufarbeitung

Beitrag von Kampfkarpfen »

Liebe Uschi,
da hast du ja ganz schön was hinter und vor dir.
Ich würde dir empfehlen wann immer du kannst die Zeigefinger halten die helfen bei Angst.
SES 16 und SES 5 zusammen gehalten ergeben den Schmerzgriff. Wenn du mit den Händen nicht ran kommst gehe einfach mit der Ferse zwischen den großen und den zweiten Zeh.
Ich selbst habe viel mit dem "Zauberstrom" wieder hinbekommen. Den findest du mit der Suchfunktion. Wenn nicht kannst du mir eine PN senden.
Um wieder in die Mitte zu kommen helfen Zentral-, Vermittler- und Betreuerstrom.
So, jetzt wünsche ich dir viel Kraft und Geduld . Auch kleine Schritte sind Schritte.
Liebes Grüßle Kampfkarpfen

Nimm dir das Leben
und lass es nicht mehr los,
greif's dir mit beiden Händen
mach's wieder stark und groß

Udo Lindenberg
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Nirbheeti
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Re: strömen begleitend zu Trauma-Aufarbeitung

Beitrag von Nirbheeti »

Liebe Uschi,

das nenn ich ein Projekt, das dir alles abverlangt! Ist dir bewusst, dass du bereits sehr viel Verständnis für dich und deinen Körper aufbringst? Zum Beispiel hier:
uschiwitten hat geschrieben: 9. November 2017, 16:02 Eigentlich klar, da ich von heute auf morgen eine neue Statik bekommen habe und die Faszien und Muskeln, wo die Traumata auch gespeichert sind, plötzlich einen neuen Platz finden müssen.
Körperlich ist es ein fast unerträgliches Reissen und zerren in mir, an Faszien und Muskeln.
Für solche körperlichen Akutsituationen gibt es Spezialströme. Sie haben nicht die stetige Langzeitwirkung der Universellen Ströme (Zentralstrom, Betreuer, Vermittler), die dir Kampfkarpfen empfohlen hat. Sie können aber in akuten Situationen womöglich einen Schaden wieder rückgängig machen. Bei deiner Beschreibung fällt mir sofort so ein Strom ein:

Halte
- mit der rechten Hand die Mitte der linken Kniekehle samt Wade
- mit der linken Hand die Mitte der der rechten Kniekehle samt Wade.
Für die andere Seite umgekehrt.

Wenn dich jemand anders strömt, sollen seine Fingerspitzen in Richtung Kopf zeigen. Das geht ganz gemütlich, wenn man sich gegenüber sitzt und du deine Füße dem Anderen in den Schoß legst. Ich hoffe, das geht auch mit der Prothese. Sonst musst du dich etwas höher setzen, damit du das Knie nicht überstreckst.
Der Griff harmonisiert den Muskeltonus über den ganzen Körper. (Für alle: Das ist die Diagonale Muskelfe, nicht der Wadenstrom, bei dem man immer wieder beide Handpositionen abwechselt, bis z. B. das Fieber runter ist.) Wenn du dich selber strömst, musst du ausprobieren, ob es auch hilft, wenn die eigenen Finger in Richtung Füße zeigen. Mary Burmeister gibt diesen Griff in Selbsthilfebuch 1.

Mir fällt noch ein, dass ich meditatives Summen manchmal wie eine sanfte innere Vibrationsmassage empfunden habe. Mit unterschiedlichen Tonhöhen lässt sich eigentlich jede Stelle erreichen. Gleichzeitig musst du dann vielleicht keinen Schrei mehr unterdrücken, sondern kannst es als Klang aus dir herausfließen lassen, z. B. während du dir die Finger hältst. Wenn sich dabei Tränen lösen - umso besser.

Wenn Bilder hochkommen: Birne halten (4/Schädelbasis und SES 20), Atem beobachten. Wenn du das Bild anschauen und dabei wieder normal atmen kannst, wird meist ein anderer Umgang mit der Situation möglich.

Lass uns wissen, was dir hilft. Solche Rückmeldungen sind für uns alle wertvoll. Übrigens sind die Spezialtröme so entstanden: Jiro Murai hat sie für einen Patienten zusammengestellt und sie auf einen Zettel geschrieben. Wenn der Patient wiederkam und berichtete, dass er geholfen hat, wurde der Zettel aufgehoben. Wenn nicht, wurde er weggeschmissen - der Zettel.

Lieben Gruß!
Nirbheeti
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und dabei zu denken, was keiner gedacht hat.
(What Mary says, S. 11)
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Momabo
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Re: strömen begleitend zu Trauma-Aufarbeitung

Beitrag von Momabo »

Hallo Uschi,
ich finde die ES 1 auch sehr hilfreich, bringen Bewegung rein, in den Körper als auch ins Denken und du kannst AUSATMEN, was das Los-lassen noch unterstützt. Auch die ES 11 "entladen überflüssiges Gepäck"... und Daumen halten, unterstützt die Knie und du bekommst wieder Boden unter den Füßen = Erdung ;)

glg Mona
Herr, gebe mir Gelassenheit, Dinge anzunehmen, die ich nicht ändern kann,
gebe mir den Mut, die Dinge zu ändern die ich ändern kann und
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- Reinhold Niebuhr -
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Waldeule
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Re: strömen begleitend zu Trauma-Aufarbeitung

Beitrag von Waldeule »

Liebe Uschi,

schön, dass du da bist! Herzlich willkommen.

Das geht einem schon beim Lesen durch Mark und Bein! Ich würde auch für akute Schübe das, was Nirbheeti mit "Birne halten" beschreibt, bevorzugen. Die Kinesiologie bezeichnet es als ESR - Emotional Stress Release, was die Wirkung genau beschreibt. Der Griff kann auch in einem zweiten Schritt zum positiven Verankern genutzt werden, wenn es dir gelingt, ein symbolisches Bild zu visualisieren, das ausweiten, entspannen und Sicherheit vermittelt. Bilder wirken oft unmittelbarer auf Gefühle als Worte.
Auch einfache Atemmeditationen (kannst du auch mit Fingermudras oder halten einzelner Finger verbinden) wie "Weite" beim Einatmen und "loslassen" beim Ausatmen denken, sind oft hilfreich. Da Angst dein Thema ist, also 4. Tiefe und damit auch die Nierenenergie angesprochen ist, stelle dir vor, dass beim Atmen die Lungen das "Himmels-Qi" an die Nieren weiter leiten (das wirkt schon mal einer flachen Atmung entgegen. Hände mal auf die 23en hilft beim Verankern). Die Nieren kommen so wieder in Harmonie und dein Unterkörper wieder ins Spüren und in die Kraft ( Hände dabei auf den 15en hilft, die Energie weiter in die Beine zu lenken).
Am besten man übt regelmäßig mit Atem und/oder Bildern, damit es im Akutfall abrufbar ist.

Den 4. Griff des Hauptzentralstroms verbinde ich gerne mit einer Meditation: ich steige von meinem Kopf aus eine Treppe zum Herzzentrum hinter dem Brustbein hinunter. Dort lasse ich vor dem Eingangsportal meinen Alltagsrucksack zurück und das Tor öffnet sich.... Dahinter öffnet sich eine endlose Weite wie ein Nachthimmel... Diese Weite vermittelt das Gefühl von Frieden und grenzenloser Geborgenheit. Ich versuche mich auf den endlosen Raum auszurichten und nicht auf Gegenstände (Gedanken und Gefühle), die vielleicht hier und da vorbei ziehen... Der leere Raum ist die Einheit, aus der alles entsteht und in dem ich wieder angebunden werde an meine göttliche Matrix. Oder wie ich es in einem Buch gelesen habe: wäre man schon umfassend bewusst, wüsste man, dass man, egal wie man fällt, immer nur im Göttlichen landen kann!

Ganz viel Mitfühlen und alles Liebe
Waldeule
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Re: strömen begleitend zu Trauma-Aufarbeitung

Beitrag von uschiwitten »

Hallo ihr lieben,
ich kann euch gar nicht sagen, wie sehr mich eure Beiträge berührt haben. Sorry, dass meine Rückmeldung länger dauert, aber ich kann mich manchmal tagelang nicht dazu durchringen an den Rechner zu gehen weil alles anstrengend und schmerzhaft ist.

@ Nirbheeti
wenn ich deine Tips lese denke ich, du musst schon ähnlich heftiges durchlebt haben. Ja, mit dem Summen oder tönen, nach Gefühl und je nach Resonanz im Körper, arbeite ich öfter. Es tut gut. Ich hoffe ihr lacht nicht, aber manchmal mach ich den "Wolf". Ich heule dann wie ein Wolf und das in einem Ton ewig lange und mein Hund fällt dann begeistert ein. Gut dass ich in einem Haus allein wohne, sonst hätten die mich schon mit der weissen Jacke irgendwo eingewiesen *grins*

@ Waldeule
Was meinst du damit, den Griff "Birne halten" zum positiven Verankern zu nutzen? ich habe in der Tag 2 innere Bilder die ich gerne verankern würde. Also mir das Bild hochholen, möglichst mit allen positiven Gefühlen dazu und dann die Positionen halten?


Ich habe mir jetzt Eure Ideen und Vorschläge ausgedruckt und werde sie ausprobieren und dann berichten.
Von ganzem Herzen Dank für Eure Zeit und Aufmerksamkeit für mein Anliegen.

Uschi
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Waldeule
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Re: strömen begleitend zu Trauma-Aufarbeitung

Beitrag von Waldeule »

Hallo Uschi,
habe jetzt selbst nicht mehr den Thread gefunden, in dem ich es mal beschrieben hatte.
Also, die Übung dazu stammt aus einem Kinesiologiebuch für Kinder von Gordon Stokes:

Während du den Kopf hältst und an z. B. eine traumatische Situation denkst, stellst du sie dir als Bild in einem Rahmen vor. Die Situation beinhaltet die unveränderlichen Fakten, der Rahmen spiegelt deine Gefühle dazu. Es ist wichtig, den Rahmen erst genau wahrzunehmen. Ist er groß oder klein, welche Farbe hat er, wie wirkt er auf dich usw. Dann wird dieser Rahmen ganz kreativ umgestaltet, so dass er von Größe, Farbe, Verzierungen etc. angenehm auf dich wirkt.

Mit dieser Visualisierung soll erreicht werden, gegebene Tatsachen mit weniger Stress betrachten zu können und eventuell auch besser vor Wiederholungen geschützt zu sein (Angst z. B. zieht ja manchmal genau das an, was man unbedingt vermeiden möchte). Die Fakten bleiben, aber der emotionale Rahmen wird verändert und verleiht Stärke und Selbstvertrauen.

Gute Nacht :sleeping: und liebe Grüße
Waldeule
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Nirbheeti
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Re: strömen begleitend zu Trauma-Aufarbeitung

Beitrag von Nirbheeti »

So einen Rahmen, wie ihn Waldeule beschreibt, kenne ich aus dem NLP. Dort dient er aber nur dazu, aus dem Film oder dem Bild auszusteigen, sodass ein Abstand zu den damaligen heftigen Emotionen entstehen kann: ich schau mir's aus der zeitlichen Entfernung an.

Den Ausdruck "Birne halten" habe auch ich aus der Kinesiologie (speziell Edukinästhetik). Dort stehen unsere SES 4 für Stress in der Vergangenheit und die SES 20 für gegenwärtigen Stress. SES 4 hat auch im Jin Shin Jyutsu einen Rahmen, denn es ist das "Fenster, durch das Licht (Wissen) und Luft (Leben-Atem)" hereinkommt. Ich habe das immer so empfunden, dass wir durch diesen Fensterrahmen entscheiden können, wie viel Licht und Luft wir hereinlassen. Manchmal will ich mich ganz weit aus dem Fenster lehnen, um möglichst viel zu sehen. Wenn es mir zu viel wird, kann ich aber auch vom Fenster zurücktreten und den Ausschnitt verkleinern, den ich zu sehen bekomme. Ist das nicht erstaunlich, wie die verschiedensten "Richtungen" zu so ähnlichen Aussagen kommen?
uschiwitten hat geschrieben: 15. November 2017, 15:28 @ Nirbheeti
wenn ich deine Tips lese denke ich, du musst schon ähnlich heftiges durchlebt haben.
Habe ich, aber eher auf der psychischen Ebene. Danke fürs Verständnis! Meine einzige Rettung war, mich selbst erkennen zu wollen und zu meditieren. Obwohl Mary das eigentlich gemeint hat, ist das bei mir nicht angekommen. Es kam zu sehr als Heilmethode rüber und das war wohl auch das, was ich damals aufnehmen konnte. Nach 15 Jahren Mich-gesund-Erhalten mit Jin Shin Jyutsu und Wachsen durch Meditation war ich vollkommen verdutzt, dass Meditation als Entspannen-Beobachten-Nicht Beurteilen die Grundlage von Jin Shin Jyutsu ist. Mein erster Kurs nach 15 Jahren Pause war: "4 Tage mit den 8 Mudras des Jin Shin Jyutsu"bei Matthias Roth. Übrigens: Den Rahmen um das alte Drama zu ziehen, macht das Beobachten möglich und das ewige Beurteilen/Etikettieren weicht dem Verständnis. So habe ich es jedenfalls erlebt.

Lieben Gruß!
Nirbheeti
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AnnSophie
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Re: strömen begleitend zu Trauma-Aufarbeitung

Beitrag von AnnSophie »

Liebe Uschi,

ich möchte Dir bzw. deiner Strömerin den emotionalen Ausgleichsstrom mit ans Herz legen - er hilft wunderbar zum Ausleiten. (Du findest ihn auch in der Suchfunktion)

Herzlich
AnnSophie.
Das Leben ist die Suche des Nichts nach dem Etwas.
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Waldeule
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Re: strömen begleitend zu Trauma-Aufarbeitung

Beitrag von Waldeule »

Nirbheeti hat geschrieben: 16. November 2017, 18:58 Dort stehen unsere SES 4 für Stress in der Vergangenheit und die SES 20 für gegenwärtigen Stress. SES 4 hat auch im Jin Shin Jyutsu einen Rahmen, denn es ist das "Fenster, durch das Licht (Wissen) und Luft (Leben-Atem)" hereinkommt.
Nirbheeti hat geschrieben: 16. November 2017, 18:58 Ist das nicht erstaunlich, wie die verschiedensten "Richtungen" zu so ähnlichen Aussagen kommen?
Es gibt noch eine interessante Entsprechung: "Birne halten" in der Kinesiologie wird für - sinnbildlich gesprochen - Fenster öffnen in beide Richtungen genutzt. Beim Lernen von Neuem hilft es, die Inhalte vom Neocortex ("graue Zellen"; vordere Gehirnabteilung für bewusstes Bearbeiten) nach hinten u. a. zu den Hippocampi zu leiten und Wissen auch wieder zurück ins Bewusstsein zu senden - Direktleitung vor und zurück!
Bei den 4en und den 20en findet man in allen Büchern bei beiden (!) Stichworte wie Augen, Sicht und Gedächtnis!

Emotionaler Stress kann die Hippocampi schädigen und beeinträchtigt somit auch das bewusste Verarbeiten. Fällt der Hippocampus ganz aus, ist es nicht mehr möglich, Neues abzuspeichern - auch wenn die "grauen Zellen" intakt sind. Heißt das, ohne die 4er nützt uns unsere ganze Intelligenz des Großhirns nichts, wir "blicken" buchstäblich nichts mehr??? :roll: 4er und 20er unterstützen gemeinsam, Altes aufzuarbeiten und Neues zu verankern. Sie öffnen uns Fenster, durch die Licht ins Bewusstsein und in die Welt fließen können. Sie nehmen wohl auch das Lichtvolle, das wir aus der äußeren Welt bewusst aufnehmen und leiten es .... ja, wohin? Friedl Weber zitiert Murai zu den 4en: "die webende Prinzessin"... Mir kommt dazu gerade das Bild der Gottheit, die durch unsere Augen die Welt "trinkt" - auch wieder ein offenes Fenster :D

Liebe Grüße
Waldeule
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Waldeule
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Re: strömen begleitend zu Trauma-Aufarbeitung

Beitrag von Waldeule »

Liebe Uschi,

ich hoffe, du fühlst dich durch unsere tastenden Versuche, uns in deine Situation einzufühlen und durch den ein oder anderen Strömtipp schon ein wenig gestützt. Wir haben nicht so viele Informationen (und du musst selbstverständlich auch nicht mehr preis geben!), also ist Einfühlen und auf bereits Bekanntes zurück greifen unser Weg, dir behilflich zu sein. Du könntest deinen Thread auch in den internen Bereich verlegen lassen, dann liest nicht mehr jeder mit oder kannst einzelne Forummitglieder über pn ansprechen.

Entschuldige den Ausflug Richtung Neurobiologie - ich hatte dabei schon an dich gedacht, auch wenn ich mich erst mal selbst ertappt habe, die Frage, wie "funktioniert" Trauma für mich zu klären. Du schreibst von dem Reißen im ganzen Körper und der Angst. Dabei wurde mir wieder bewußt, wie vernetzt Körper - Geist - Seele sind. Etwas durchzieht anscheinend sämtliche Faszien deines Körpers, deiner Nerven und Energiebahnen. Vielleicht kommt bei dir auch eine Hochsensibilität noch dazu. Man kann nur erahnen, wie anstrengend das sein muss.

Nach meiner Wissensdurstattacke gestern habe ich mich erst mal hingesetzt und selbst "Birne halten" praktiziert. Das Thema Trauma war dabei präsent und vielleicht kannst du mit meiner Erfahrung etwas anfangen. Nach wenigen Sekunden hatte ich ein starkes, unangenehmes Druckgefühl im Hals, als würde mir der Kehlkopf eingedrückt. Den Gedanken, es könne mit meinem eigenen Geburtstrauma zu tun haben, habe ich einfach ziehen gelassen, weiter gehalten und geatmet, bis es besser wurde. Danach ging ich einkaufen. Obwohl ich nie Probleme mit Schluckauf habe, setzte urplötzlich ein heftiger Schluckauf ein, der einfach nicht mehr enden wollte Es blieb mir nichts anderes übrig, als mich ins Auto zu setzen und spontan die 4en zu halten - Sekunden später löste sich die Hickserei auf!

Die 4en haben natürlich mit der Atmung zu tun, also mit unwillkürlich gesteuerten Prozessen, aber auch mit Angst (Emotionen): die Angst sitzt im Nacken, nimmt einem den Atem und versetzt einen in Schockstarre (Atemlähmung wäre die schlimmste Form von Erstarrung) usw.
Schluckauf hat mit dem Zwerchfell zu tun - körperlich gesehen also eine ganz andere Baustelle als der Hinterkopf und doch war die Reaktion sicher kein Zufall, da die 4en das Atemgeschehen (normalerweise positiv ;) ) beeinflussen...

Das Reißen in deinem Körper ist vielleicht der Versuch auf (und nicht nur) körperlicher Ebene wieder in Bewegung zu kommen (Monas Rat mit den 1en hilft da sicher), Nirbheetis Tipp zu Summen hilft, die groben Bewegungen wieder in harmonischere Bahnen zu lenken und mit den 20en und 4en stimulierst du auch die Areale im Gehirn, die das Fühlen generell verändern können und bis in die Zellebene regenerierend wirken. Das ist ein sehr kreativer Prozess und es können regelrechte Wunder geschehen, wenn das Fühlen mit einbezogen ist. Selbst neue Nervenzellen können entstehen und Körpersubstanzen neu gebildet werden - es ist sehr ermutigend, sich damit mal zu befassen!

Viel Mut, Kraft und Liebe zu dir selbst : 26
Waldeule
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uschiwitten
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Re: strömen begleitend zu Trauma-Aufarbeitung

Beitrag von uschiwitten »

danke danke danke für eure Rückmeldungen. den empfohlenen Emotionalen Ausgleichsstrom finde ich leider nicht unter der Suchfunktion. wer kann mir helfen?
Uschi
Valeria
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Re: strömen begleitend zu Trauma-Aufarbeitung

Beitrag von Valeria »

Liebe Uschi,
den emotionalen Ausgleichstrom findest Du hier:
viewtopic.php?f=2&t=674&st=0&sk=t&sd=a& ... m&start=15
Somorai erklärt ihn
Gut ström wünscht Dir Valeria
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akkiba
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Re: strömen begleitend zu Trauma-Aufarbeitung

Beitrag von akkiba »

In meiner Trauma-Therapie wurde mir der Elternstrom (oder Elterngriff?) geströmt. Leider kann ich die beiden Punkte nur ungenau wiedergeben - vielleicht kann jemand korrigieren/bestätigen:
eine Hand ca. eine handbreit über dem Steißbein (körpermittig)
andere Hand ca. auf Höhe von SES11 (körpermittig)
körpermittig = über der Wirbelsäule
So, wie ein Baby gehalten wird.
Dabei die Fußsolen erden, also ein Kissen fixieren (gegen die Wand oder Sofalehne) und die Fußsohlen "aufstellen".

Das Erden der Fußsohlen habe ich auch beim Strömen der Finger übernommen. Normalerweise sitze ich gerne im Schneidersitz, damals habe ich darauf geachtet, dass beide Fußsohlen glatt aufgestellt/aufgelegt waren (am liebsten auf ein Kissen, damit keine Kälte vom Boden hoch ziehen konnte). Weil ich so "durch den Wind" war, habe ich jeden Finger und die Handinnenfläche jeweils 20 Minuten geströmt.
Leben, Lieben und Nicht Wissen
Saleem Matthias Riek
uschiwitten
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Re: strömen begleitend zu Trauma-Aufarbeitung

Beitrag von uschiwitten »

hallo. lange war Internet für mich kein Thema so war ich mit "überleben" beschäftigt. mich haben aber eure Feedbacks und Ideen so berührt. ich fühlte mich so verstanden und ernst genommen dass es mir wichtig ist euch jetzt eine Rückmeldung zu geben.
seit 2-3 wochen habe ich das Gefühl dass die traumatischen Ladungen entladen sind. Hauptanteil daran hatte sicherlich eine Therapeutin mit der ich regelmässig Eft gemacht habe. das habe ich auch ummer wieder allein gemacht wenn was hochkam.
Auch habe ich wohl innerlich einige Entscheidungen getroffen. eine Wahl. ich will leben und nicht nur überleben. vor allem werde ich alles dafür tun dass ich mich nicht länger selbst bestrafe und verletze. nach und nach erkenne ich wie und wann ich das tue.
Geströmt habe ich mich jeden Tag oft auch nachts damit eingeschlafen. meistens waren es für mich die Bereiche der vorderen Rippenbögen und der Bereich Schambein und Leiste. ich bin meistens meinem Gefühl gefolgt weil oft die Kraft fehlte irgendwelche für mich angespannte Haltungen einzunehmen. es tat gut und beruhigte mich. sehr oft habe ich auch die 3 mittleren Finger gleichzeitig gehalten.

ich hoffe sehr dass jetzt auch die körperliche Seite gesunden kann.
ich danke euch noch einmal für eure Unterstützung und Anteilnahme.
mit einem Herzensgruss
Uschi
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