Ein uralter Brauch: das Räuchern

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Luna
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Ein uralter Brauch: das Räuchern

Beitrag von Luna »

Artikel aus dem Traunsteiner Tagblatt 04.01.2014

Ein uralter Brauch: das Räuchern

Räuchern ist ein uralter Brauch, vor allem zu Heilig Drei Könige. Das Ausräuchern von Haus , Hof und Stall war in unserer Region weit verbreitet.
Zur Jahreswende treibt die "wilde Jagd" ihr Unwesen. Die Menschen glaubten, der Geisterzug zieht besonders zwischen Hl. Abend und dem Dreikönigstag durch die Lüfte.
Mit dem Räuchern haben die Menschen versucht die Geister milde zu stimmen.
Mit einer Eisenschaufel oder Räucherpfanne bestückt mit heißen Kohlen und Weihrauch wurde durch jedes Zimmer, ums Haus herum und Stall Stall gezogen, um Menschen und vieh zu segnen.
Geräuchert wurde in den drei sogenannten Rauhnächten: in der Nacht der Sonnwende am 21.12., in der Silvesternacht und in der Nacht auf den Dreikönigstag. Die Nacht auf den 6. Januar ist eine der großen Rauhnächte, in der das Räuchern besonders gepflegt wurde.In den 12 Nächten nach Hl. Abend hing man früher keine wäsche zum trocknen auf, denn sie hatten Angst,dass die Geister in sie hineinfahren. Es wurde erzählt, dass derjenige aus der Familie als erster ins Jenseits befördert wird, in dessen Kleidungsstück die Geister hineinfahren, und mit den Geistern für alle Zeit unruhig durch die Lüfte ziehen müssen. Ein weiterer Brauch: Holzknechte schnitten drei Kreuzzeichen in die gefällten Baumstämme. Dort konnten die armen Seelen dann Ruhe finden. Eine weitere grausige Geschichte: Sie handelt von Frau Percht, eine Sagengestalt ähnlich der Frau Holle. Man erzählte den Kindern, dass am Vorabend des 6. Januar Fr. Perchta zu den Kindern komme und ihnen den Bauch aufschneide, wenn sie böse seien und nicht aufräumen würden. Um Frau Perchta milde zu stimmen, habe man Krapfen, die es an diesem Abend traditionell gab, in einer Schüssel für sie stehen lassen.
Die heute üblichen Perchtenläufe gehen auf Frau Perchta zurück. Die vermummten Gestalten zogen damals umher, um die unheilbringende Sagengestalt zu vertreiben. Da die Geister, die es zu vertreiben galt, erst in den Rauhnächten kamen, ist es zweifelhaft, dass die Perchtenläufe heutzutage schon in der Adventszeit stattfinden.
(Einges ist mir aus meiner Kindheit wohl bekannt)

Euch ein segenbringendes Ausräuchern!

Schönen Abend
Luna
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Kampfkarpfen
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Re: Ein uralter Brauch: das Räuchern

Beitrag von Kampfkarpfen »

Mit Weihrauch räuchern konnte sich aber vor ein paar hundert Jahren eine normale Familie nicht leisten. Weihrauch war der Kirche vorbehalten. Wobei die das Räucherritual sehr lange als heidnisch ansah und erst im 4. Jahrhundert nach Christi Geburt es regulär zelebrierte. Bis dahin hatten Christen keine gute Verbindung mit dem Räuchern, mussten sie doch bei Räucherzeremoniern oft ihrem Glauben verleugnen.( ca 200 n Chr.)
In den einfachen Häusern hat man deswegen gerne Salbei, Lavendel, Rosmarin, Wacholder, Melisse, Majoran, Lärche, Kiefer, Fichtenharz, Eichenmoos, Beifuß und Angelikawurzel zum Räuchern verwendet.
Die meisten dieser Pflanzen haben reinigende und desinfizierende Wirkung, manche helfen auch den Gelenken und den Bronchien,die dadurch das Böse und Krankheiten vertrieben.
Zum Räuchern gehörte, das man den Raum, das Haus oder den Hof aufräumte und putze, dann räucherte man ihn quasi so aus das man auser Rauch nichts mehr sah und danach wurde gut durchgelüftet. Der Rauch nahm alles schlechte und unheilbringende mit und man konnte sehen wie es sich verzog.
Ich räuchere in dieser Zeit auch immer sehr intensiv.
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Re: Ein uralter Brauch: das Räuchern

Beitrag von moorhexe »

danke für die beiden beiträge :daumen: .

ich räuchere auch immer um diese zeit. meist mit salbei, aber eben auch mit weihrauch.
liebe grüße von barbara
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Luna
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Re: Ein uralter Brauch: das Räuchern

Beitrag von Luna »

Liebe Kampfkarpfen,

auch ich räuchere gerne mit unseren heimischen Kräutern. Habe im Sommer von einem lieben Gast ein Säckchen Weihrauch geschenkt bekommen und werd dies erst mal aufbrauchen. Bei mir wird immer vorher, gestöbert und geputzt, sonst macht für mich prsönlich das Räuchern keinen Sinn.
Und grad´ guuuut tut´s!!! :sunshine:

Liebe Grüße
Luna
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Kampfkarpfen
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Re: Ein uralter Brauch: das Räuchern

Beitrag von Kampfkarpfen »

Ich belohne mich auch ganz oft mit dem Räuchern wenn ich alles geputzt habe. Und genieße dann bei einer schönen Tasse Tee wie der Rauch aufsteigt und sich im Zimmer, dann im nächsten Raum bis in die ganze Wohnung verteilt. Was ich dabei lustig finde, auf einem Räucherseminar hat unser Schamane gemeint wir sollen da wo Haustiere sind nicht zu viel Räuchern weil sie darauf empfindlicher reagieren als wir. Sag das mal Horstitierchen [hund] und meinem Kater [katze] , da wo´s richtig qualmt da sind die als erstes.
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Re: Ein uralter Brauch: das Räuchern

Beitrag von Luna »

Liebe Kampfkarpfen,

evtl. wollen dich [hund] [katze] nur vor den Qualm retten!? :lol:

Scherz beiseite, man wusste ja schon immer, dass Tiere wissen, was gut tut!!

LG
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Re: Ein uralter Brauch: das Räuchern

Beitrag von AnnSophie »

Ich bin ein absolutes Greenhorn auf dem Gebiet des Räucherns, evangelisch und auch sonst diesbezüglich unbeleckt.

Nachdem Ihr das hier so hochspült und ich auch von anderen gehört habe, bin ich aber irgendwie am überlegen, ob ich das neue Haus, wenn wir's übernehmen auch ausräuchern sollten?
Ich hatte eine energetische Reinigung des potentiellen neuen Hauses eigentlich immer mit in Betracht gezogen, das konkrete, dass wir gekauft haben Haus hat eigentlich eine gute Energie.... aber vielleicht ist es ja trotzdem sinnvoll?

Kann mich da jemand etwas anfitten?
Warum, wie wirkt es? Wie macht man das? auf was muss man achten? Was verbrennt man am besten?

Eine interessierte AnnSophie.
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Kampfkarpfen
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Re: Ein uralter Brauch: das Räuchern

Beitrag von Kampfkarpfen »

Liebe AnnSophie,

ich fände es eine gute Idee das neue Haus zu Räuchern. Du kannst Reinigende- Schutz-, und Wohlfühlräucherungen anwenden. Ob du mit Kohle, nur mit getrockneten Pflanzen, mit Räucherstövchen oder mit Muschel und Feder räucherst mußt du für dich entscheiden.
Ich glaube das würde hier den Rahmen sprengen. Ich kann dir daher die Bücher von

Rätsch, Christian: Räucherstoffe – der Atem des Drachen. 72 Pflanzenporträts – Ethnobotanik, Rituale und praktische Anwendungen. AT-Verlag: Aarau, 1999

Fischer-Rizzi, Susanne: Botschaften an den Himmel. Anwendung, Wirkung und Geschichte von duftendem Räucherwerk. Irisana: Sulzberg 1996

Marlis Bader: Räuchern mit heimischen Pflanzen, und auch von ihr Wohnen in guter Energie

Fred Wollner: Dufttender rauch für die Seele. Vom praktischen Umgang mit Räucherwerk

empfehlen.

Falls du Fragen zu einzelnen Duftkräutern hast kannst du gerne fragen.
Liebes Grüßle Kampfkarpfen

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Re: Ein uralter Brauch: das Räuchern

Beitrag von ate2011 »

Liebe AnnSophie,
bin auch ein Räucherfan, jeden Monat wird bei uns die Wohnung durchge-
räuchert:
- mit dem Rauch beginnend von der Eingangstür durch alle Räume
gehend (mit Räuchergefäß, Kohle und einer Räucherware meiner Wahl)
wird ausgeräuchert
- nach einer gewissen Zeit öffne ich dann Fenster/Türen, um mit Hilfe der
Luft alles belastende entweichen zu lassen, dass ist mir sehr wichtig, da
sonst alles in der Wohnung verbleibt.

Bei einem Neubezug finde ich es noch wichtiger, da viele Energien im Haus
sind (Bauherren, Handwerker etc.).
Viel Spaß dabei wünscht die ate Bild
"pure awareness"
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