Nichts auf die Reihe bekommen

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Blondy
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Nichts auf die Reihe bekommen

Beitrag von Blondy »

Hallo,
Ich habe einen Verwandten der leider mit 29 Jahren nichts geschafft hat.
Keine Lehre und auch kein Führerschein. ( War als Kind auch Hyperaktiv).
Er zweifelt oft an sich. Ist oft auch niedergeschlagen.
Jetzt ist er in einer Umschulung. Er möchte es schaffen. Steht aber morgens oft nicht auf und denkt: Ich schaffe das sowieso nicht.
Wie kann ich ihm helfen
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Waldeule
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Re: Nichts auf die Reihe bekommen

Beitrag von Waldeule »

Liebe Blondy,

das ist eine richtig große Herausforderung!

Neben dem richtigen Maß an Unterstützung und Ermutigung einerseits und dem Auffordern zur Eigenverantwortlichkeit, fällt mir spontan der Blasenstrom ein: den Willen, es selbst zu schaffen und die Standhaftigkeit anzuregen, um es auch schaffen zu können

Das Thema Hyperaktivität ist sehr vielschichtig. Mal sehen was evtl den anderen noch einfällt.

LG
Waldeule
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... ist der Knopf, der verhindert, dass einem der Kragen platzt - J. Ringelnatz -
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Momabo
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Re: Nichts auf die Reihe bekommen

Beitrag von Momabo »

Hallo Blondy,
war er schon deswegen beim Arzt? Ich denke da an Depression :shock: vllt wäre auch eine Psychotherapie notwendig, bitte wirke auf ihn ein, dass er dies abklären läßt...

Ansonsten könnte Milzstrom, Nierenstrom und 1er halten helfen ;)

glg Mona
Herr, gebe mir Gelassenheit, Dinge anzunehmen, die ich nicht ändern kann,
gebe mir den Mut, die Dinge zu ändern die ich ändern kann und
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Blondy
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Re: Nichts auf die Reihe bekommen

Beitrag von Blondy »

Werde alles versuchen wozu ihr mir geraten habt.

:danke:
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AnnSophie
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Re: Nichts auf die Reihe bekommen

Beitrag von AnnSophie »

Hallo Blondy,

Natürlich gilt es das ganze auch abzuchecken und angesichts der Größe und Dauer hört es sich schon so an, als ob da Profis in Form einer Therapie hilfreich sein könnten.

Daneben, das was Menschen am meisten stärkt ist Vertrauen & Wertschätzung - irgendjemand hat hier eine wunderbar passende Signatur. Vertrauen in die Selbstheilungskräfte jedes einzelnen auch wenn sie sich noch so nicht gezeigt haben, wie wir das wünschen. Ich würde erst mal dran denken Türen für dieses Vertrauen in mir und für ihn zu öffnen in unserem Bewusstsein. z.B. durch das kleine Wörtchen noch: Anstelle von Er hat nichts geschafft. - Er hat noch nichts geschafft - Ein noch öffnet die Tür für Veränderungen.

Man kann auch paradox fragen, wozu nützt es ihm/euch, dass er seine Ziele nicht erreicht? Das hilft mir oft weiter, wenn ich mich selbst boykottiere. Und dann auch, wie kann ich das, was ich durch mein "Nicht-funktionieren" für mich erreiche auf andere/wohltuendere Art erreichen?

Beim Strömen würde ich auch viel an die Finger und den 5,6,7,8er-Strom denken.

Viele Grüße

AnnSophie.
Das Leben ist die Suche des Nichts nach dem Etwas.
Christian Morgenstern
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Christa
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Re: Nichts auf die Reihe bekommen

Beitrag von Christa »

Hallo AnnSpophie,
kann es sein, dass Du meine Signatur meinst?
Herzlichen Gruß
Christa
Nichts kann den Menschen mehr stärken,
als das Vertrauen, das man ihm entgegenbringt.
(Tolstoi)
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Waldeule
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Re: Nichts auf die Reihe bekommen

Beitrag von Waldeule »

Hallo nochmal,

vielleicht braucht er wirklich einfach jemand, der ihm hilft, seine Ziele überhaupt erst mal zu definieren? Manchmal läuft man lange Zeit mit "Programmen" herum, die durch irgendwelche Einflüsse, ob durch Eltern, Freunde, Vorbilder gesetzt wurden und die schlicht nicht zum eigentlichen Lebensplan passen. Ein Schlüssel dazu liegt für mich immer im Blick auf dem, was man wirklich mag, auf (verborgene?)Talente, auf dem, was man neudeutsch den Flow nennt. Um das zu finden, unter Schichten aus Glaubenssätzen (die oft nicht mal die eigenen sind), braucht es ab und zu Hilfe durch jemanden, der Bäume und Wald erkennen kann... und der einem hilft, an neue Möglichkeiten zu glauben, auch wenn es momentan noch 10.000 "Aber" gibt.

Die Selbstsabotage ist, wie du, AnnSophie, schreibst, sicher ein Grund, sich nicht zu bewegen: man hat seinen "Deal" mit den Gegebenheiten gemacht und hat auch einen scheinbaren Vorteil.
Ein weiterer Grund ist vielleicht aber auch der richtige Zeitpunkt. Irgendetwas fehlt evtl noch und sei es nur noch das richtige Maß an Leidensdruck. Das soll nicht zynisch klingen, aber oft sind es schwere Krisen, die die größten Veränderungen hervor bringen. Das erfordert sicher eine besondere Feinfühligkeit durch Freunde/Therapeuten.

Es gibt noch etwas, was jemanden zu äußerer Untätigkeit nötigen kann - auch wenn das, so wie du es schilderst, Blondy, hier eher unwahrscheinlich ist: Es kann sein, dass man für längere Zeit buchstäblich aus dem Verkehr gezogen wird, was in einer Welt, in der das Selbstwertgefühl an Erfolge im Außen geknüpft ist, eine zermürbende Angelegenheit ist. Wer immer gelegentlich morgens zerschlagener aufsteht als er sich abends hingelegt hat, ahnt vielleicht, dass er/sie auf einer seelischen Ebene nachts im Einsatz war. Da gibt es viele Möglichkeiten. Das kann dazu führen, dass man tagsüber wie die letzte Schnarchhaube rum läuft und kein "Produkt" vorweisen kann. Dafür hat nicht jeder Verständnis!

Gute Nacht allerseits und eine hoffentlich ruhige Schlaf-Dienstzeit : 27
Waldeule
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AnnSophie
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Re: Nichts auf die Reihe bekommen

Beitrag von AnnSophie »

Genau so iss es, liebe Christa!! : 26 Danke

Ach ja, eines ist mir im Zusammenhang mit der dem sich selbst sabotieren wichtig: In ALLEM ist grds. ein lebensbejahendes positives Ziel, es hat nur noch kein besseren/wohltuenderen Weg gefunden, das war/ist evtl. mißverständlich.

Gute Nacht

AnnSophie.
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sanara
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Re: Nichts auf die Reihe bekommen

Beitrag von sanara »

Liebe Blondy,

beim Durchlesen Deiner Beiträge, kam mir immer wieder in den Sinn: " Das ist nicht deins."
Ich schreibe Dir diesen Eindruck, weil ich die Erfahrung gemacht habe, daß es meist für denjenigen, um den man sich sorgt, das beste sein kann, ihn loszulassen und vor allem: ihn so zu lassen, wie er ist.

Wenn er wirklich als Kind hyperaktiv war (was ich Anhand vieler Fehldiagnosen inzwischen lieber zuerst einmal in Zweifel ziehe, weil es auch die sog. Anpassungsstörung gibt, die sehr ähnliche Verhaltensweisen bei einem Kind zeigt), dann hab ich hier die Frage, ob er wohl schon damals psychologische Unterstützung hatte... anfühlen tut es sich nicht danach, wenn doch, korrigiere mich bitte.
Diese Kinder ecken ihr Leben lang an, müssen mit Ablehnung und Missfallen, Missbilligung und allem was mit sogenanntem "Fehlverhalten" zu tun hat irgendwie klar kommen. Sie tragen viele offene Wunden mit sich, in die man nur leicht piekst und schon schaltet sich ihr "Verteidigungssystem" an. Das kann sich auf viele Arten zeigen- Trotz, noch wilder sein, davonlaufen, erstarren, sich zurückziehen etc.

Da dein Verwandter inzwischen 29 Jahre alt ist, kannst Du leider so gut wie gar nichts für ihn machen... hart ich weiß, aber wahr. ER selbst hat sein Leben in der Hand, auch wenns nicht für anderer Leute Augen danach aussehen mag.
Stagnation (kenn ich gut ;-)) ist nicht unbedingt etwas, das für immer andauert. Sie wird sehr oft negativ bewertet und man schaut nicht hinter den Schleier.
Wofür kann ein Stillstand, ein nicht in die Gänge kommen, ein demotiviert sein denn GUT sein?

Du wirst dafür sicherlich ein zwei Antworten finden. Alles hat zwei Seiten, das weiß ich heute.

Wenn Du ihm helfen willst, versuche das Wort HELFEN aus deinem Vokabular zu streichenn und verwandle es in UNTERSTÜTZEN... Es wird dich und ihn freier sein lassen.

Er scheint mir seine ganze viele Energie und das damit verbundene POTENZIAL in ein Kästchen gesperrt zu haben... fest verschlossen und den Schlüssel dazu hat nur einer: ER!(Ich bekam ein Bild eines kleinen Jungen, der sich schützend über seine "Schatzkiste" gelegt hat)

Vielleicht ist es ja möglich jemanden zu finden (seine Bereitschaft vorausgesetzt), fachlich kompetent und erfahren (Psychologe, LifeCoach, Psychokinesiologie kann Wunder wirken... etc.), der ihm in sein Loch, in dem er zu sitzen scheint, mal ein Seil herunterlassen kann. ???
Hast Du den Eindruck ER leidet unter seiner Situation? Oder leidest DU, das mitzubekommen? Du kannst ihm vorsichtig die Hand reichen, Richtungen aufzeigen, nur den ersten Schritt GEHEN muss ER.

Ich schreibe Dir das, damit Du Dich ein bischen auf Position bringen kannst... und für Dich einen Fokus finden kannst, der EUCH BEIDEN dient.

Schicke Dir eine große : 26 und das strömen der 26 so oft als möglich, könnte dir evtl. auch durch alles momentane etwas Kraft geben.

Herzliche Grüße
sanara
“Nicht Worte sollen wir lesen, sondern den Menschen, den wir hinter den Worten fühlen” (Samuel Butler)
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