Ich stutzte und beschloss, den Sinn dieses Satzes zu verstehen. Als erstes klammerte ich mich ans Eingeklammerte:Durch die Physio-Philosophie, Bewusstsein Meiner Selbst (die Wurzeln), durch die Physio-Psychologie, Verständnis Meiner Selbst (der Stamm), wird die Physio-Physiologie, die einfache Anwendung der Technik (die Früchte) für mich selbst verfügbar.
...(die Wurzeln), ... (der Stamm), ...(die Früchte)...
Das konnte ich mir vorstellen. Transparentpapier her, Schere raus, Baum im Faltschnitt ausschneiden, Kirschen reinmalen. Da lag er vor mir, Wurzeln unten, Krone oben.
Was jetzt? Philosophie, Psychologie, Physiologie. Physiologie ist die Lehre vom Zusammenwirken aller Lebensvorgänge im manifestierten Körper. Komisch, dass immer "Physio" davorsteht. Okay, das guck ich mir später an. Aber ansonsten kann ich damit auch was anfangen: Körper, Seele, Geist, der gesamte Mensch. Also ein Männchen im Faltschnitt ausschneiden, auf den Baum legen, Füße nach unten, Kopf nach oben. Gefällt mir.
Am Text überprüfen:Philosophie – Liebe zur Weisheit – Kopf des Menschen, das passt. Früchte des Baumes auch oben ... Moment mal, da steht ja gar nicht "(Früchte)" , da steht doch "(Wurzeln)"!?. Dann muss ich den Baum wohl umdrehen. Bei meinem Experiment hatte ich den Menschen auf den Baum gelegt, und ich starrte sprachlos auf die Füße zwischen den vielen schönen Kirschen. "Das ist der Mensch, der in sich Himmel und Erde, Geist und Materie verbindet.", schoss mir durch den Kopf.
In diese Grafik ist schon die Fortsetzung eingearbeitet. Denn während mein Sprachverstand noch versagte, setzte sich die Geschichte vor meinem inneren Auge fort:
Die HimmelsFrüchte bildeten Wurzeln in der Erde,
wurden zu ErdBäumen, die mit ErdFrüchten beladen waren,
und nun wieder dem Himmel zustrebten,
– wo die ErdFrüchte Wurzeln im Himmel schlugen,
- aus denen wieder ein Himmelsbaum der Erde entgegenwuchs,
um dort Früchte zu tragen. Usw.
Im übernächsten Satz schreibt Mary dann auch:
Die Reise, das zu suchen, was ohne Anfang und ohne Ende ist, liegt in Mir Selbst.
Was ist in mir vorne runter, hinten rauf, ohne Anfang und ohne Ende? Na klar: Die Lebensquelle, das kosmische Oval, der Zentralstrom. --- Soweit die Bilderwelt. Jetzt probier ich's mal mit Logik und Worten. Dafür zerlege ich den Text in drei Sätze.
Ganz irdisch zum Anfassen:
Durch die Wurzeln und durch den Stamm werden die Früchte für Mich Selbst verfügbar.
Für das Wachsen in Selbsterkenntnis:
Durch Bewusstsein (awareness) Meiner Selbst und durch Verständnis Meiner Selbst wird die einfache Anwendung der Technik für Mich Selbst verfügbar.
Für das geistige Erkennen der größeren Zusammenhänge:
Durch die Physio-Philosophie und durch die Physio-Psychologie wird die Physio-Physiologie, für Mich Selbst verfügbar.
Und auch in der folgenden Zusammenstellung gibt es noch eine Menge zu beobachten:
Der Physiologie, also dem Körperlichen, ordnet Mary die Anwendung der Technik zu. Für mich zeigt das dreimalige "Physio-" vor den Ebenen von Philosophie, Psychologie und Physiologie, dass der Körper als Erkenntnismöglichkeit des Menschen immer mit dabei ist. Es gibt keinen Gegensatz zwischen "Technik" und der "Kunst" des Jin Shin Jyutsu. Die "Technik" ist ein Teilbereich des Bewusstseins und des Verstehens Meiner Selbst. Aus dem Bewusstsein und Verständnis ergibt sich dann ganz von selbst "die einfache Anwendung der Technik". Die "Kunst" besteht darin, dass die "Technik" während der Anwendung (möglichst) immer mit dem Bewusstsein und dem Verständnis verbunden bleibt: Meditative Präsenz beim Strömen.Durch die
Physio-Philosophie, Bewusstsein (awareness) Meiner Selbst (die Wurzeln), durch die
Physio-Psychologie, Verständnis Meiner Selbst (der Stamm), wird die
Physio-Physiologie, die einfache Anwendung der Technik (die Früchte)
für Mich Selbst verfügbar.
Leo, dir wieder ganz herzlichen Dank für deine Hilfe mit den Grafiken. Nur mit Worten wär das gar nicht gegangen, deshalb ein Loblied auf deine virtuose Beherrschung der entsprechenden Technik!
Nirbheeti